Havanna
Jetzt habe ich Euch schon so viel von Kuba vorgeschwärmt, dass ich es fast vergessen hätte, Euch einen der allerallerwichtigsten Orte Kubas überhaupt zu zeigen. Nämlich Kubas wunderschöne Hauptstadt Havanna. Und die ist... Na ja... Wie soll ich sagen? Schön und hässlich zugleich. Ich glaube, das bringt Havanna tatsächlich ganz gut auf den Punkt.
Mit der Sonne im Gesicht braust man im altem Cadillac die berühmte havannische Strandpromenade Malecón entlang, genießt die kubanische Musik aus dem Radio, wirft den Blick auf hunderte Jahre alte Kolonialbauten und schlurft zufrieden seine Coca Cola. Moment mal! Da war doch noch was? Genau. Da gibt es ja noch Amerikas Handelsembargo gegen Kuba. Und das spürt man im kommunistischen Havanna an jeder Ecke. Sicherlich kann man auch die eine oder andere Coca Cola ergattern – vorrausgesetzt man verfügt über das passende Kleingeld. Und abgesehen von Touristen besitzt das kaum einer. So malerisch wie einige, mittlerweile zum UNESCO Weltkulturerbe zählenden Bauten auch aussehen, der Rest Havannas verfällt zunehmend. In Supermärkten ist das Angebot eher spärlich, so dass hauseigene Sicherheitskräfte uns direkt mal rausgeschmissen haben, als sie unsere Kameras bemerkt haben.
Und trotzdem: Die Kubaner strahlen eine ungemein freundliche Gelassenheit aus. Diese lockere Lebensart ist überall zu spüren. Es wird auf den Straßen gequatscht, gelacht, diskutiert und musiziert. Havanna ist laut und laut sein ist Norm. Schon das Einläuten des Nachtlebens wird jeden Abend ordentlich zelebriert – mit einem lauten Kanonenschuss von der Festung, die direkt an der Bucht zu Havanna angrenzt. Da ist nix mit denunzierenden Nachbarn, wie es sie bei uns an jeder Ecke gibt. Zum Glück. Denn sonst wäre Havanna einfach nicht das, was Havanna eben ist. Eine quirlige, aufregende Stadt voller Gegensätze.
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