Be A Good Student!

Mal ehrlich: Wer hatte nicht Angst, damals den Eltern die Zeugnisse zu zeigen und eventuelle Leistungseinbrüche zu erklären? Und selbst wenn das Zeugnis gut oder gar besser war, gab es immer ein Abschnitt, der alles wieder rausreißen konnte.

Die Rede ist von der Allgemeinen Beurteilung.

Sie bot dem Lehrer einen kreativen Spielraum, all seine Abneigungen und Vorurteile gegenüber "unangepassten" Schülern in formeller Form zu präsentieren. Die fast grenzenlosen Möglichkeiten trieben sicher so manchen Lehrer in die hohen Künste der doppeldeutigen Meinunge

Meine Zeugnisse waren immer durch zwei besondere Merkmale geprägt. Zum einen zog sich die Bemerkung, "...dass schriftliche Arbeiten mit mehr Sorgfalt durchzuführen seien", wie ein roter Faden durch alle meine Zeugnisse. Und zum anderen zeugten sie von meiner schon früh entwickelten Ablehnung nicht verdienter Autorität (was den meisten meiner Lehrer nun wirklich nicht zustand ...)  :)


Hier meine Top-5:

5. "Es gelang ihm jedoch nicht immer, sich der Gemeinschaft unterzuordnen"

4. "In der Klasse aufgestellte Regeln, hielt Minus nicht immer ein"

3. "Er war bemüht mit seinen Klassenkameraden zurechtzukommen, doch bereitete ihm sein aufbrausendes Wesen zuweilen Probleme."

2. "..., der in einigen Situationen seine vorlaute Art noch ablegen muss"

1. "Es gelang ihm noch nicht ganz zu seinen Lehrern ein unbefangenes Verhältnis zu finden"



Klingt schlimm, oder? Aber nur wenn man sich auch die ebenso existierenden Aussagen anguckt, welche, ironischer Weise, genau das Gegenteil bezeugen, wird einem die Sinnlosigkeit dieses Schmierzettel imitierenden Rache-Instruments bewusst. 


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